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Wenn der Magen brennt!

14. Januar 2025

Magenbrennen, auch Sodbrennen genannt, ist ein sehr unangenehmes brennendes oder stechendes Gefühl im Oberbauch oder hinter dem Brustbein. Verursacht wird es durch den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre, den sogenannten Reflux. Da die Speiseröhre nicht wie der Magen vor der Säure geschützt ist, kann es zu Schmerzen und Reizungen kommen.

Welche Ursachen kann Sodbrennen haben?

1. Ernährungsfaktoren: Fettreiche, scharfe oder saure Speisen, künstliche und industriell hergestellte Lebensmittel, koffeinhaltige Getränke, Alkohol und Schokolade.

2. Lebensstil: Stress, Übergewicht, Rauchen und langes Liegen nach dem Essen.

3. medizinische Ursachen  (eher selten):

•    Schwäche des unteren Speiseröhrenschließmuskels (LES).
•    Magen-Darm-Erkrankungen wie Zwerchfellbruch oder Gastritis.
•    Schwangerschaft, die Druck auf den Magen ausübt.

4. Medikamente: Einige Schmerzmittel, Antibiotika oder Blutdrucksenker können Sodbrennen begünstigen.

Welche Symptome zeigen sich bei Sodbrennen?

•    Brennen hinter dem Brustbein, oft nach dem Essen oder im Liegen.
•    Aufstoßen von Säure oder Speiseresten.
•    Druckgefühl im Oberbauch.
•    Eher selten: Husten, Heiserkeit oder Halsschmerzen durch Reizung der Schleimhäute.

Was kann ich bei akutem Sodbrennen tun?

1. Säure neutralisieren:

•    Sehr empfehlenswert: Ein Glas lauwarme Milch oder ein Stück Weißbrot binden die überschüssige Säure.
•    Natron (Backpulver) in Wasser aufgelöst kann kurzfristig helfen.

2. Oberkörper hoch lagern: Vor allem nachts sollte der Oberkörper etwas höher gelagert werden, um den Rückfluss der Magensäure zu vermindern.

Welche Hausmittel gibt es?

•    Ingwertee: Wirkt beruhigend auf den Magen.
•    Kamillentee: Lindert Entzündungen und beruhigt die Schleimhäute.
•    Haferflocken: Binden überschüssige Magensäure.
•    Kaugummi kauen: Regt die Speichelproduktion an, die die Säure neutralisieren kann.

Gibt es langfristige Massnahmen?

1. Ernährungsumstellung:

•    Vermeiden Sie fettige, scharfe oder saure Speisen.
•    Kleine, regelmäßige Mahlzeiten statt großer Portionen.
•    Verzicht auf koffeinhaltige und alkoholische Getränke.

2. Gewichtsreduktion: Übergewicht erhöht den Druck auf den Magen.
3. Stressabbau: Techniken wie Yoga oder Meditation können helfen.
4. Rauchstopp: Rauchen schwächt den Schließmuskel der Speiseröhre.
5. Kleidung: Locker sitzende Kleidung verhindert Druck auf den Bauch.

Nur im Notfall!  Medikamente - aber fast alle haben Nebenwirkungen

•    Antazida: neutralisieren die Magensäure (z.B. Rennie, Maaloxan).
•    Protonenpumpenhemmer (PPI): reduzieren die Säureproduktion (z.B. Pantoprazol, Omeprazol).
•    H2-Blocker: hemmen die Säureproduktion (z.B. Ranitidin).
•    Alginatpräparate*: Bilden eine Schutzschicht in der Speiseröhre.
* Die so genannten Alginate bilden eine gelartige Schicht auf dem Magensaft. Man spricht auch von einem «Alginatdeckel». Dadurch bewirken die Alginate eine «Abdichtung», die Bildung einer mechanischen Barriere gegen das Aufsteigen von Säure aus dem Magen in die Speiseröhre.

Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?

•    Wenn die Beschwerden länger als zwei Wochen anhalten oder sich verschlimmern.
•    Wenn Begleitsymptome wie Gewichtsverlust, Schluckbeschwerden, blutiges Erbrechen oder schwarzer Stuhl auftreten.
•    Wenn die Beschwerden häufiger als zweimal pro Woche auftreten, da dies ein Hinweis auf eine Refluxkrankheit (GERD) sein kann.

Zusammenfassung

Sodbrennen ist meist harmlos, kann aber bei chronischem Verlauf zu Komplikationen führen. Eine Kombination aus gesunder Lebensweise, Hausmitteln und gegebenenfalls medikamentöser Unterstützung hilft, die Beschwerden zu lindern.