Folsäure* ist ein für den Körper lebensnotwendiges Vitamin. Es wird auch Vitamin B9 oder Folat genannt und gehört zur Gruppe der B-Vitamine. Es ist ein wasserlösliches Vitamin, das der menschliche Körper nicht selbst herstellen kann und daher mit der Nahrung aufnehmen muss.
* Der Name «Folsäure» leitet sich vom lateinischen Wort «folium» ab, was «Blatt» bedeutet. Dieser Name wurde gewählt, weil Folsäure zuerst in den grünen Blättern von Pflanzen entdeckt wurde.
Was ist der Unterschied zwischen Folsäure und Folat?
· Folsäure: Die synthetische Form des Vitamins, die in Nahrungsergänzungsmitteln und angereicherten Lebensmitteln vorkommt.
· Folat: Die natürliche Form des Vitamins, die in Lebensmitteln wie grünem Blattgemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten vorkommt.
Warum ist Folsäure so wichtig?
1. Zellteilung und Wachstum: Folsäure ist wichtig für die Bildung neuer Zellen und deren DNA.
2. Blutbildung: Sie unterstützt die Bildung roter Blutkörperchen und beugt so Blutarmut (Anämie) vor.
3. Schwangerschaft: Eine ausreichende Versorgung mit Folsäure kann das Risiko von Neuralrohrdefekten beim ungeborenen Kind verringern.
4. Herz-Kreislauf-Gesundheit: Folsäure trägt zur Regulierung des Homocysteinspiegels bei, einem Risikofaktor für Herzerkrankungen.
Wann tritt ein Folsäuremangel auf?
Ein Folsäuremangel tritt meist dann auf, wenn der Körper über einen längeren Zeitraum nicht ausreichend mit Folsäure (oder Folat) versorgt wird. Die Ursachen können vielfältig sein und sowohl in einer unzureichenden Aufnahme als auch in einem erhöhten Bedarf oder einer gestörten Verwertung im Körper liegen.
1. unzureichende Zufuhr über die Nahrung
Ein Mangel tritt häufig bei einer Ernährung auf, die arm an natürlichen Folatquellen ist (siehe unten).
Risikogruppen sind
· Menschen, die wenig Obst, Gemüse und Vollkornprodukte essen.
· Menschen, die sich einseitig oder mit stark verarbeiteten Nahrungsmittel ernähren (z.B. Kunst- und Industrienahrung).
· Ältere Menschen, deren Appetit oder Fähigkeit, Nährstoffe aufzunehmen, nachlässt.
2. Erhöhter Bedarf
Der Bedarf an Folsäure ist in bestimmten Lebensphasen oder Situationen erhöht, z.B:
· Schwangerschaft und Stillzeit: Der Folsäurebedarf ist bei Schwangeren und Stillenden deutlich erhöht, da Folsäure für das Wachstum des Fötus und die Milchproduktion benötigt wird.
· Kindheit und Jugend: Während des Wachstums ist eine ausreichende Versorgung mit Folsäure unerlässlich.
· Krankheiten: Chronische Erkrankungen wie Krebs, Lebererkrankungen oder entzündliche Darmerkrankungen (z.B. Morbus Crohn, Zöliakie) können den Bedarf erhöhen.
3. gestörte Resorption (Malabsorption).
Eine gestörte Aufnahme im Darm kann ebenfalls zu einem Mangel führen. Mögliche Ursachen sind
· Darmerkrankungen: Krankheiten wie Zöliakie, Morbus Crohn oder Kurzdarmsyndrom beeinträchtigen die Aufnahme von Nährstoffen.
· Alkoholismus: Alkohol schädigt die Darmschleimhaut und vermindert die Aufnahme von Folsäure.
· Medikamente: Bestimmte Medikamente (z.B. Methotrexat, Antiepileptika oder Protonenpumpenhemmer) können die Aufnahme von Folsäure hemmen.
4. Erhöhter Folsäureverlust
Folgende Faktoren können zu einem erhöhten Verlust von Folsäure führen:
· Nierenerkrankungen: Bei Dialysepatienten gehen wasserlösliche Vitamine wie Folsäure verloren.
· Starke Blutungen: Länger anhaltende Blutverluste können den Folsäure-Spiegel beeinträchtigen, da das Vitamin für die Bildung neuer roter Blutkörperchen benötigt wird.
Symptome eines Folsäuremangels
Ein Mangel kann sich durch folgende Symptome bemerkbar machen:
· Müdigkeit, Schwäche und Gereiztheit
· Konzentrationsstörungen
· Blässe (durch Anämie)
· Wunden an Mund und Zunge
· Erhöhte Infektanfälligkeit
· bei Schwangeren: erhöhtes Risiko für Neuralrohrdefekte beim Kind
Vorbeugung und Behandlung
· Ernährung: eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Obst, Gemüse und Vollkornprodukten.
· Nahrungsergänzung: Besonders in der Schwangerschaft und bei Symptomen wie oben erwähnt wird die zusätzliche Einnahme von Folsäure empfohlen.
· Ärztliche Abklärung: Bei Verdacht auf einen Mangel sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache abzuklären und gezielt zu behandeln.
Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann helfen, die Folgen eines Folsäuremangels zu vermeiden.
Folatreiche Lebensmittel
· Spinat, Brokkoli, Grünkohl
· Orangen, Bananen
· Hülsenfrüchte (Linsen, Kichererbsen)
· Vollkornprodukte
· Eier und Leber
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Zusammenfassung
Folsäure ist ein Vitamin, das für viele lebenswichtige Prozesse im Körper unentbehrlich ist. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an natürlichen Folatquellen ist, sowie die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln bei Bedarf - insbesondere während der Schwangerschaft - können dazu beitragen, einen gesunden Folsäurespiegel zu gewährleisten.